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Es ist schon eine gute Tradition, wenn der Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsverein jährlich am 1. Mai seine Grenzbegehung
veranstaltet. Vor 24 Jahren wurde diese alte Tradition vom ZHGV wieder aufgenommen und findet jedes Jahr großen Anklang
bei der Bevölkerung. Fast 70 Vereinsmitglieder und Gäste sowie ein Hund marschierten durch die Zeilsheimer Gemarkung,
diesmal bis in den nord-östlichsten Winkel entlang der Grenzen zu Oberliederbach, Niederhofheim, Münster, Hofheim und Kriftel,
die gleichzeitig auch die Grenzen der Stadt Frankfurt zum Main-Taunus-Kreis sind. Zunächst gab der 1. Vorsitzende des ZHGV,
Bernd Christ, beim Treffpunkt am Friedenskreuz am Münsterer Weg eine Einführung über Sinn und Zweck der
Grenzbegehungen, die über viele Jahrhunderte durchgeführt wurden. In der „Churmainzer Landordnung“ aus dem Jahre 1755
wurden die Schultheißen verpflichtet, mit der männlichen Jugend ab dem 12. Lebensjahr die Grenze „ohnetgeldlich“ zu
umgehen. Die letzte amtlich dokumentierte Begehung in Zeilsheim wurde im Jahre 1900 durchgeführt. Auch über die Größe und
Ausdehnung der Gemarkung wurde berichtet. Bei angenehmem Wanderwetter ging der Weg mit Blick auf den Taunus und die
Skyline von Frankfurt, vorbei an blühenden Rapsfeldern, an einer neu angelegten Apfel-Plantage und an den
Ausgleichspflanzungen der Fraport für die Abholzungen für die Flughafen-Landebahn. Durch diese neuen Bäume bekommt nun
Zeilsheimer wieder einen eigenen kleinen Wald, denn das „Zeilsheimer Wäldchen“ liegt ja bekanntlich auf Oberliederbacher
Gemarkung und der frühere Gemeindewald bei Eppenhain wurde bereits 1810 verkauft. Im Verlauf der Wanderung zeigte
Bernd Christ einige der wenigen noch erhaltenen alten Grenzsteine in der Gemarkung, darunter auch der bereits zum drittenmal
umgefahrenen Dreimärker an den Grenzen zu Niederhofheim, Münster, Zeilsheim und erklärte die Flurnamen,
die oft Beziehungen zur Beschaffenheit oder früheren Nutzung der Felder hatten, wie z. B. „Schindkaut“, einer Stelle,
wo in alten Zeiten das verendete Vieh verscharrt wurde, oder „Hartig“, ein Flurstück mit sehr steiniger „harten“ Erde.
Der Flurname „Weingärten“ erinnert noch heute daran, dass einst in Zeilsheim auch Weinbau betrieben wurde.
Hinweise auf Topografie, Bachläufe, Flora und Fauna fehlten ebenfalls nicht. Das Erreichen des höchsten Punktes der
Gemarkung mit 137 m über dem Meeresspiegel bedeutete für die Grenzgänger keine sportliche Herausforderung.
Schwieriger war da schon die Überquerung des wasserführenden Welschgrabens, bei der Hilfestellung erforderlich war.
Der Weg führte auch an dem historischen Gräberfeld und einer Villa Rustica vorbei, auf denen vor einigen Jahren interessante
Funde freigelegt wurden, die im Historischen Museum teilweise ausgestellt sind und über die in diversen Vorträge beim ZHGV
berichtet wurde. Einige Unermüdliche ließen es sich nicht nehmen, auch noch am „Pecheck“ an der Grenze zum Krifteler
Ziegeleipark vorbei zu wandern.
Am Ende der Grenzbegehung waren die Teilnehmer zu Gast bei der Freiwilligen Feuerwehr, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges
Jubiläum feiert. Dort hatten sich schon einige Heimatfreunde, die nicht mitlaufen konnten, eingefunden.
Bei ausgezeichneter Bewirtung mit Grillwürstchen und Getränken fand der Nachmittag einen harmonischen Abschluß.