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Der Halbtagesausflug des Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsvereins führte in diesem Jahr zum UNESCO-Welterbe
Mittelrheintal. Der erste Vorsitzende des Vereins, Bernd Christ, begrüßte die Teilnehmer und gab den Verlauf der
Fahrt bekannt. Ab Rüdesheim erklärte er verständlich die Historie der zahlreichen Burgen rechts und links des Rheins.
Fast alle waren Zollburgen und gehörten den unterschiedlichsten Adelsgeschlechtern und Erzbischofstümern.
Nicht nur in den vergangenen Jahrhunderten gab es am Rhein ergiebige Einnahmequellen.
Der erste Haltepunkt war die Blücherstadt Kaub mit der Burg Gutenfels. Von dort ging es mit einem kleinen Motorboot
zur Pfalz im Rhein, die eigentlich Pfalzgrafenstein heißt. Nach einer kurzen Einführung konnte diese Schifffahrts-Zollburg,
die Ludwig der Bayer 1326 errichten ließ, individuell besichtigt werden. Der zur Zeit besonders niedrige Wasserstand des
Rheins erlaubte sogar, die Pfalz trockenen Fußes zu umrunden und so die gewaltigen Ausmaße dieses Bauwerkes festzustellen.
Zurück am Ufer führte Bernd Christ zum Blücher-Denkmal, wo er die historische Rheinüberquerung preußischer Truppen
in der Neujahrsnacht 1814 zur Verfolgung Napoleons erklärte. Über die ehemalige Stadtmauer, die heute bei Hochwasser
als Notzugang zu den Wohnhäusern dient, führte der Weg zu den Kirchen der Stadt. Die ursprüngliche Kirche stammt
aus dem 12. Jahrhundert. Während der Reformationszeit wurde der Chorbogen zugemauert und so entstanden Wand an Wand
eine katholische und eine evangelische Kirche, die heute noch genutzt werden. Bemerkenswert ist eine Kopie der um 1440
geschaffenen „Cauber Madonna“, deren Original im Hessischen Landesmuseum steht.
Jetzt wurde auch der ehemalige „Freistaat Flaschenhals“ ausführlich erklärt. Nach der Kapitulation 1918 wurden im Folgejahr
von den Besatzungsmächten rechtsrheinisch Brückenköpfe gebildet. Um den amerikanischen Brückenkopf Koblenz und den
französischen Brückenkopf Mainz wurde ein 30-km-Radius gezogen, der jedoch einen Freiraum zwischen Lorch und Kaub ließ,
in dem die Bevölkerung einen Freistaat mit eigenen Pässen, Geld usw. ausriefen. Da sich die Einwohner nur über
das Hinterland versorgen konnten, entstand hier auch ein ausgiebiger Schmuggel. 1923 rückten dann die Franzosen in das
Gebiet ein und beendeten diese kurze Staats-Episode. Heute wird dieses Kuriosum touristisch vermarktet.
Weiter ging die Busfahrt zur nahe gelegenen Loreley mit den herrlichen Aussichtspunkten und zur wohlverdienten Kaffeepause.
Auf der kurzen Fahrt dorthin wurde selbstverständlich das Loreley-Lied gesungen. Es folgte ein Besuch in dem 1126 gestifteten
Benediktinerkloster Schönau mit den Reliquien der Heiligen Elisabeth von Schönau. Die prächtige barocke Ausstattung der
Klosterkirche beeindruckte die Besucher.
Zur Schlußrast in die Dorfschänke in Espenschied war es dann nicht mehr weit. Nach dem guten Essen und Trinken
in dem 300 Jahre alten Gasthaus überraschte das Ehepaar Stock-Nägele die Heimatfreunde. Mit seinem Akkordeon ließ
Karl-Heinz Stock den von Ehepaar Christ wieder hervorragend organisierten Ausflug musikalisch ausklingen.