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Am letzten März-Samstag versammelten sich gut 40 Heimatfreunde an der Zeilsheimer Stadthalle, um mit Bernd Christ, dem
Vorsitzenden des Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsvereins, die Grenzen des ehemaligen Lagers der DP,
der „displaced persons“ also der heimatlosen und vertriebenen Juden abzulaufen.
Zunächst wurde den Teilnehmern ausführlich die Historie des Steinbaracken- und des Holzbaracken-Lagers erklärt.
Beide Läger wurden 1942/43 für Fremd- und Zwangsarbeiter für das Werk Höchst der IG-Farben errichtet. Während das
Holzbaracken-Lager nach Kriegsende für deutsche Kriegsgefangene genutzt wurde, war das Steinbarackenlager der zentrale
Ort für die jüdischen Menschen. Da dieses Lager sehr schnell zu klein wurde, mußten auch zahlreiche Häuser der Colonie sowie
angrenzende Privathäuser geräumt werden. Das Lager bestand von August1945 bis zur Auflösung November 1948.
Natürlich berichtete Bernd Christ auch woher und warum die Lagerbewohner nach Zeilsheim kamen. Vor einigen Häusern wurde
anhand von Fotos über die dort eingerichteten Verwaltungsstellen, Schulen, Gemeinschaftshäuser, kulturellen Einrichtungen und
das Lagerleben berichtet. Aufgrund der relativ guten Versorgung der Lagerbewohner durch die Amerikaner entwickelte sich der
größte Schwarzmarkt in Deutschland. Auf die enormen Belastungen der Zeilsheimer durch die Räumungen und die häufigen
Razzien der MP und der deutschen Polizei wurde ebenfalls hingewiesen. Interessant waren auch die Namensänderungen
einzelner Straßen, wie z. B. des Eisenacher Wegs in Eisenhower-Street oder des Frankenthaler Wegs in
Elenor-Roosevelt-Street. Auch eine General-Clay-Street gab es in Zeilsheim.
Zeitzeugen konnten über manche persönlichen Erlebnisse berichten und den gut vorbereiteten Rundgang ergänzen.
Die zahlreichen Fragen der Gruppe zeigte das große Interesse an der jüngeren Zeilsheimer Heimatgeschichte.
Der Rundgang endete am Nassauer Hof, der zwar außerhalb des Lagers lag, jedoch ebenso wie der Saal des
Gasthauses Zum Löwen beschlagnahmt war.