ZEILSHEIMER HEIMATKALENDER 2025.

Der schon traditionelle Heimatkalender des Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsvereins e.V. erscheint in diesem Jahr mit besonders interessanten Abbildungen von Zeilsheim. Bilder von Straßenzügen, so wie wir sie heute kennen, stehen in direktem Vergleich mit dem Erscheinungsbild dieser Straßen vor 50 bis 100 Jahren.

 

Das Motto des Kalenders:

Zeilsheim, wie wir es kennen - wie es einmal war

 

Mehr Infos zum Kalender unter: Aktuell

 

Die Kalender werden ab Montag, 21.10. für den Preis von € 8,- an folgenden Verkaufsstellen angeboten:

 

Lotto-Annahmestelle Ahmad, Neu-Zeilsheim 38

Pelikan-Apotheke, Neu-Zeilsheim 42b

Taunusblick-Apotheke, Pfaffenwiese 53

Kulturforum Zeilsheim e.V., Alt-Zeilsheim 23

Haarstudio Rosa, Alt-Zeilsheim 6

 

Grenzbegehung um das ehemalige Zeilsheim DP-Lager

Am letzten März-Samstag versammelten sich gut 40 Heimatfreunde an der Zeilsheimer Stadthalle, um mit Bernd Christ, dem

Vorsitzenden des Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsvereins, die Grenzen des ehemaligen Lagers der DP,

der „displaced persons“ also der heimatlosen und vertriebenen Juden abzulaufen.

 

Zunächst wurde den Teilnehmern ausführlich die Historie des Steinbaracken- und des Holzbaracken-Lagers erklärt.

Beide Läger wurden 1942/43 für Fremd- und Zwangsarbeiter für das Werk Höchst der IG-Farben errichtet. Während das

Holzbaracken-Lager nach Kriegsende für deutsche Kriegsgefangene genutzt  wurde, war das Steinbarackenlager der zentrale

Ort für die jüdischen Menschen. Da dieses Lager sehr schnell zu klein wurde, mußten auch zahlreiche Häuser der Colonie sowie

angrenzende Privathäuser geräumt werden. Das Lager bestand von August1945 bis zur Auflösung November 1948.

 

Natürlich berichtete Bernd Christ auch woher und warum die Lagerbewohner nach Zeilsheim kamen. Vor einigen Häusern wurde

anhand von Fotos über die dort eingerichteten Verwaltungsstellen, Schulen, Gemeinschaftshäuser, kulturellen Einrichtungen und

das Lagerleben berichtet. Aufgrund der relativ guten Versorgung der Lagerbewohner durch die Amerikaner entwickelte sich der

größte Schwarzmarkt in Deutschland. Auf die enormen Belastungen der Zeilsheimer durch die Räumungen und die häufigen

Razzien der MP und der deutschen Polizei wurde ebenfalls hingewiesen. Interessant waren auch die Namensänderungen

einzelner Straßen, wie z. B. des Eisenacher Wegs in Eisenhower-Street oder des Frankenthaler Wegs in 

Elenor-Roosevelt-Street. Auch eine General-Clay-Street gab es in Zeilsheim.

 

Zeitzeugen konnten über manche persönlichen Erlebnisse berichten und den gut vorbereiteten Rundgang ergänzen.

Die zahlreichen Fragen der Gruppe zeigte das große Interesse an der jüngeren Zeilsheimer Heimatgeschichte.

Der Rundgang endete am Nassauer Hof, der zwar außerhalb des Lagers lag, jedoch ebenso wie der Saal des

Gasthauses Zum Löwen beschlagnahmt war.

Text von G. Schade 
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Foto: ZHGV