03. Mai 2025 - Unsere alljährliche Grenzbegehung.
Treffpunkt: 14:00 Uhr Friedenskreuz Alt-Zeilsheim / Münsterer Weg.
Schlussrast ist das Tennisheim, Hohe Kanzel 1, in Zeilsheim.
Unser ehemaliger Landwirt Johann Fleck, bekannt auch als "Schulfleck" wird im Rahmen dieser Veranstaltung über den Wandel der Anbauflächen in Zeilsheim sprechen.
Zur Zeit keine Infos..
Es ist schon eine gute Tradition, wenn der Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsverein jährlich am 1. Mai seine Grenzbegehung
veranstaltet. Vor 22 Jahren wurde diese alte Tradition vom ZHGV wieder aufgenommen und findet jedes Jahr großen Anklang
bei der Bevölkerung. 70 Vereinsmitglieder und Gäste marschierten durch die Zeilsheimer Gemarkung, diesmal entlang
der Grenzen zu Oberliederbach, Niederhofheim, Münster, Hofheim und Kriftel, die gleichzeitig auch die Grenzen der Stadt
Frankfurt zum Main-Taunus-Kreis sind. Zunächst gab der 1. Vorsitzende des ZHGV, Bernd Christ, beim Treffpunkt am
Friedenskreuz am Münsterer Weg eine Einführung über Sinn und Zweck der Grenzbegehungen, die über viele Jahrhunderte
durchgeführt wurden. In der „Churmainzer Landordnung“ aus dem Jahre 1755 wurden die Schultheißen verpflichtet, mit der
männlichen Jugend ab dem 12. Lebensjahr die Grenze „ohnetgeldlich“ zu umgehen. Die letzte amtlich dokumentierte Begehung
in Zeilsheim wurde im Jahre 1900 durchgeführt. Auch über die Größe und Ausdehnung der Gemarkung wurde berichtet.
Bei angenehmem Wanderwetter ging der Weg mit Blick auf den Taunus und die Skyline von Frankfurt, vorbei an blühenden
Rapsfeldern, an einer neu angelegten Johannisbeer-Plantage und an den Ausgleichspflanzungen der Fraport für die Abholzungen
für die Flughafen-Landebahn. Durch diese neuen Bäume bekommt nun Zeilsheimer wieder einen eigenen kleinen Wald,
denn das „Zeilsheimer Wäldchen“ liegt ja bekanntlich auf Oberliederbacher Gemarkung und der frühere Gemeindewald bei
Eppenhain wurde bereits 1810 verkauft. Im Verlauf der Wanderung zeigte Bernd Christ einige der wenigen noch erhaltenen
alten Grenzsteine in der Gemarkung und erklärte die Flurnamen, die oft Beziehungen zur Beschaffenheit oder früheren Nutzung
der Felder hatten, wie z. B. „Schildkaut“, einer Stelle, wo in alten Zeiten das verendete Vieh verscharrt wurde, oder „Hartig“,
ein Flurstück mit sehr steiniger „harten“ Erde. Der Flurname „Weingärten“ erinnert noch heute daran, dass einst in Zeilsheim
auch Weinbau betrieben wurde.
Auch Hinweise auf Topografie, Bachläufe, Flora und Fauna fehlten nicht. Das Erreichen des höchsten Punktes der Gemarkung
mit 137 m über dem Meeresspiegel bedeutete für die Grenzgänger keine sportliche Herausforderung. Schwieriger war da schon
die Überquerung des Lachgrabens, bei der Hilfestellung erforderlich war. Die Wasserqualität konnte in diesem Jahr nicht geprüft
werden, da Welschgraben und Lachgraben bereits ausgetrocknet waren. Am Ende der Grenzbegehung waren die Teilnehmer zu
Gast bei der Freiwilligen Feuerwehr, wo sich schon einige Heimatfreunde, die nicht mitlaufen konnten, eingefunden hatten.
Bei ausgezeichneter Bewirtung mit Grillwürstchen und Getränken fand der Nachmittag einen harmonischen Abschluß.