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Die Halbtagesfahrt des Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsvereins führte in diesem Jahr zu dem Ort, an dem Zeilsheim
zum ersten Mal urkundlich nachgewiesen wurde. Wenn auch die Originalurkunde nicht mehr auffindbar ist, so kann
die Ersterwähnung unseres Dorfes im „Lorscher Kodex“, in dem alle Schenkungen an das Kloster Lorsch von den Mönchen
akribisch aufgezeichnet wurden, nachgelesen werden. Dort steht geschrieben: „Ich in Gottes Namen, Flanbrecht,
schenke dem heiligen Märtyrer Nazarius, dessen Körper im Kloster Lorsch ruht, dem der ehrwürdige Abt Richbod vorsteht,
zu ewigem Besitz und aus freiem Willen im Niddagau im Dorfe Ciolfesheim 1 Hube (Hofstelle) und 30 Morgen
Land und 1 Knecht.“
Schon während der Fahrt gab Bernd Christ, der 1. Vorsitzende des ZHGV, ausführlich Auskunft sowohl über das Kloster
als auch über die Hintergründe solcher Schenkungen vor über 1200 Jahren. Nach der Ankunft in Lorsch führte ein kurzer
Spaziergang zu den Resten der Klosteranlage und zu der weltberühmten Königshalle, die beide in die Liste des Weltkulturerbes
der UNESCO aufgenommen wurden. Im benachbarten Museumszentrum konnte im Klostermuseum noch einmal ein Eindruck
von der Ausdehnung des Grundbesitzes anhand von Karten und Modellen gewonnen werden.
Das Tabakmuseum gab mit seinen Gerätschaften, Bearbeitungsmaschinen, Pfeifen- und Behältersammlungen einen Überblick
über den Tabakanbau, der seit ca. 1670 bis heute an der Bergstraße betrieben wird, und über die frühere wirtschaftliche
Bedeutung dieses Gewerbezweiges.
Das Museum für Volkskunde brachte die Alltagskultur unserer Vorfahren näher. Küchen, darunter auch die „Frankfurter Küche“,
Toiletten, Hygieneartikel und Keramik waren in großer Vielfalt zu sehen. Ein Plumpsklo erweckte Heiterkeit und mancher
Besucher konnte sich noch an diese heute undenkbaren Verhältnisse erinnern. Ein pikanter Extrapunkt war die vom
Landesmuseum gestaltete Sonderausstellung „Liebe, Lust und Frust“, die erotische Ausschweifungen der Menschen vom
17. Jahrhundert bin in unsere Zeit zeigte.
Nach einem kurzen Rundgang durch die Stadt und über den historischen Markplatz vorbei an sehenswerten alten
Fachwerkhäusern und nach einer kleinen Kaffeepause mit Kuchen oder Eis ging die Fahrt weiter über die bekannte
Siegfriedstraße durch den Naturpark Bergstraße/Odenwald zur Schlußrast in den Landgasthof „Zum Ostertal“,
wo zum Schnitzeltag eingeladen wurde. Viele Heimatfreunde nahmen sich zum Andenken an diesen gelungenen Ausflug noch
ein paar Dosen Wurst aus der Hausschlachterei mit nach Hause. Die Rückfahrt durch den Odenwald in der Dämmerung bildete
einen harmonischen Abschluß dieses Frühlingsausflugs, der vom Ehepaar Christ wieder vorbildlich organisiert wurde.