03. Mai 2025 - Unsere alljährliche Grenzbegehung.
Treffpunkt: 14:00 Uhr Friedenskreuz Alt-Zeilsheim / Münsterer Weg.
Schlussrast ist das Tennisheim, Hohe Kanzel 1, in Zeilsheim.
Unser ehemaliger Landwirt Johann Fleck, bekannt auch als "Schulfleck" wird im Rahmen dieser Veranstaltung über den Wandel der Anbauflächen in Zeilsheim sprechen.
Zur Zeit keine Infos..
Es ist schon eine gute Tradition, wenn der Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsverein jährlich am 1. Mai seine Grenzbegehung
veranstaltet. Bei der diesjährigen 19. Begehung wurde bei strahlendem Sonnenschein der westliche, der nördliche und der
nordöstliche Teil der Zeilsheimer Gemarkung ausgewählt. Am Froschbrunnen gegenüber dem Feuerwehrgerätehaus
versammelten sich fast 70 Heimatfreunde, sowohl Vereinsmitglieder als auch Gäste.
Zunächst gab der 1. Vorsitzende des Vereins, Bernd Christ, eine Einführung über Sinn und Zweck dieses alten,
durch den ZHGV wieder ins Leben gerufenen Brauch, sowie über die Bedeutung der Grenzsteine und Grenzbepflanzungen.
Über die Welschgrabenstasse ging es zunächst bergauf bis zum Krifteler Ziegeleipark. Auf Zeilsheimer Seite wurde anlässlich
der Autobahnverbreitung vor einigen Jahren eine römische Villa Rustica mit einem seltenen Brennofen ausgegraben und
gesichert. Auf weitere noch nicht ausgegrabene römische Gutshöfe auf Zeilsheimer Gebiet wurde an dieser Stelle aufmerksam
gemacht. Erst am Rande der Krifteler Gemarkung konnte ein alter Grenzstein gezeigt werden. Bedingt durch die schweren
Maschinen der modernen Landwirtschaft verschwinden unbeabsichtigt immer mehr historische Grenzsteine,
sodass heute vielleicht nur noch ein gutes Dutzend dieser denkmalgeschützten Kleindenkmäler an der Zeilsheimer
Gemarkungsgrenze vorhanden sind. Ein Gütergrenzstein des Klosters Altenmünster, der auch die Gemarkungsgrenze zwischen
Zeilsheim und Hofheim markiert, stammt aus dem Jahr 1730 und ist somit der älteste noch erhaltene Grenzstein auf unserem
Gebiet. In der Nähe des Dreimärkers, einem Grenzstein an dem drei Gemarkungsgrenzen zusammentreffen, nämlich Münster,
Niederhofheim und Zeilsheim, befindet sich gleichzeitig der höchste Punkt der Zeilsheimer Gemarkung mit 137 Metern
Meereshöhe. Dank der guten Sicht konnte von hier aus der Melibokus im Odenwald, der Spessart und natürlich der Taunus klar
gesehen werden. Auf die Namen der durchwanderten Fluren wies Bernd Christ an den noch vorhandenen Grenzsteinen jeweils
hin. Oft haben diese Namen einen Bezug zur Beschaffenheit oder früheren Nutzung der Felder wie z. B. „In den Weingärten“,
„Steinkopf“ oder „Nasse Ecke“. Durchs Zeilsheimer Wäldchen, das genau genommen auf Niederhofheimer Gebiet liegt,
führte der Weg mit Blick auf die blühenden Rapsfelder am Lachgraben entlang bis zur Autobahn. Dort mussten die mutigen
Wanderer die schmale schlecht befestigte Unterführung hinter sich bringen, was schließlich alle gut überstanden.
Diesmal waren die Grenzgänger wieder einmal zu Gast bei den Zeilsheimer Kleingärtner „Taunusblick“ wo sie mit Speis und
Trank herzlich empfangen wurden.