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Unter diesem Titel wurden am 1. Montag des neuen Jahres im vollbesetzten Raum 1 der Zeilsheimer Stadthalle
Vereinsmitglieder und Gäste vom 1. Vorsitzenden des Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsvereins, Bernd Christ,
über die jüngsten archäologischen Ausgrabungen im Zeilsheimer Feld informiert. Nachdem zunächst kurz das reichhaltige
Jahresprogramm 2005 des Vereins vorgestellt wurde, gab der 2. Vorsitzende Rainer Helbig einen Presserückblick 2004
über die wichtigsten Ereignisse in Zeilsheim. In Anwesenheit des Ausgrabungsleiters des Frankfurter Amtes für Denkmalschutz
und Gründungsmitglieds des ZHGV, Rolf Koubon, der die Arbeiten im vergangenen Herbst leitete, erhielten die über 90 Zuhörer
anhand eines Dia-Vortrages Einblicke in die zeitaufwendigen Bemühungen, die Exponate fachgerecht zu entdecken,
zu vermessen, zu sichern und zu bergen. Ein geschichtlicher Rückblick auf die Zeit der römischen Besatzung in unserer Heimat
ergänzte den Vortrag. Die Ausgrabungen sicherten ein für Zeilsheim einmaliges Urnengräberfeld aus der Zeit vor ca. 1900
Jahren, als auch hier die Römer siedelten. Einzelne Gräber weisen sogar auf vorchristliche Zeit hin, was zeigt, dass die Römer
eine bereits vorhandene Bestattungsstätte nutzten. Bei den gefundenen Gegenständen aus ca. 40 Gräbern handelt es sich
neben Urnen mit Bestattungsbrand auch um zahlreiche Grabbeigaben wie Tonkrüge, Tonschalen, Glasflaschen, Öllämpchen,
Tassen, Teller, Metallfibeln und ein Messer. Sogar einige Münzen waren dabei, die jedoch erst noch von Wissenschaftlern genau
bestimmt werden müssen. Unter den spektakulärsten Funden befinden sich u.a. eine völlig unversehrte Glasflasche mit
Rippenmuster, eine Gesichtsurne sowie ein Sauggefäß aus einem Kindergrab. Überrascht waren die Archäologen von den
reichen Beigaben in den einzelnen Gräbern, die Aufschluß über den unterschiedlichen Stand und das Vermögen der
Verstorbenen geben. Zwar waren viele Gegenstände beschädigt, jedoch meistens vollständig vorhanden, so dass sie in der
Fachwerkstatt des Amtes für Denkmalschutz wieder zusammengesetzt werden können. Es war höchste Zeit,
daß dieses Urnenfeld gesichert werden konnte, denn die jahrhundertelange Bodenerosion und die landwirtschaftliche Nutzung
haben deutliche Spuren hinterlassen. Nach dem endgültigen Abschluß der Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten will sich
Bernd Christ darum bemühen, einige Gegenstände wenigstens leihweise für eine Ausstellung im Heimatmuseum zu erhalten.