ZEILSHEIMER HEIMATKALENDER 2025.

Der schon traditionelle Heimatkalender des Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsvereins e.V. erscheint in diesem Jahr mit besonders interessanten Abbildungen von Zeilsheim. Bilder von Straßenzügen, so wie wir sie heute kennen, stehen in direktem Vergleich mit dem Erscheinungsbild dieser Straßen vor 50 bis 100 Jahren.

 

Das Motto des Kalenders:

Zeilsheim, wie wir es kennen - wie es einmal war

 

Mehr Infos zum Kalender unter: Aktuell

 

Die Kalender werden ab Montag, 21.10. für den Preis von € 8,- an folgenden Verkaufsstellen angeboten:

 

Lotto-Annahmestelle Ahmad, Neu-Zeilsheim 38

Pelikan-Apotheke, Neu-Zeilsheim 42b

Taunusblick-Apotheke, Pfaffenwiese 53

Kulturforum Zeilsheim e.V., Alt-Zeilsheim 23

Haarstudio Rosa, Alt-Zeilsheim 6

 

„Lieder erzählen Geschichte“ – Ein Geschichtsunterricht der besonderen Art!

Unter diesem Titel stand ein Vortragsabend des Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsvereins in der Stadthalle am 10. Oktober.

Diesmal wurden weder Dias noch Filme gezeigt, sondern die Geschichte wurde mittels Tondokumenten dem interessierten

Zuhörerkreis vorgeführt.

Dietrich Kleipa, Stadtarchivar von Kelkheim, den Zeilsheimer Heimatfreunden bereits aus früheren Vorträgen und Führungen

bekannt, trug aus seiner Sammlung von 800 Liedern eine kleine Auswahl von 30 Beispielen vor.

Es handelte sich meist um kritische Lieder aus Revolutions- und Kriegszeiten, zur Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung

sowie Auswander- und Soldatenlieder. Der Zeitrahmen spannte sich von den Freiheitskriegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts

bis zum Mauerfall 1989.

Begonnen wurde mit einem Freiheitslied gegen Napoleon, komponiert von Josef Haydn aus dem Jahre 1813. Solche Lieder

konnten damals nur im Untergrund gesungen werden, da die Texte sehr kritisch mit der Obrigkeit umgingen.

An den Frankfurter Wachensturm 1833 erinnerte die Schilderung der Befreiung von sechs verurteilten Studenten.

Das Revolutionsjahr 1848 wurde ebenso behandelt wie der Krieg 1870/71 mit der anschließenden Reichsgründung.

Zwischen den Tonaufnahmen gab Herr Kleipa immer wieder Erklärungen zu den entsprechenden Ereignissen bzw.

politischen Verhältnissen. Bei den bekannten Ohrwürmern wie die „Wacht am Rhein“ oder „Heil Dir im Siegerkranz“

wurde von den Besuchern leise mitgesungen oder mitgesummt. Die Lieder zur Zeitgeschichte ließen auch den 1. Weltkrieg,

den Beginn des Rundfunks 1923, das 3. Reich, die Volksabstimmung „Deutsch ist die Saar“ 1935, den Anschluß Österreichs

1938, sowie den 2. Weltkrieg nicht aus. Besondere Beachtung fand ein Propagandalied zur Melodie der „Lilie Marlen“,

das vom „Feindsender“ BBC gesendet wurde. Die Themen der Nachkriegszeit waren dann Hunger, Wohnungsnot,

Bi- und Trizone mit dem gekannten Karnevalsschlager „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“ als inoffizielle

Nationalhymne, die Berlin-Blockade mit Beiträgen von den Insulanern, die Währungsreform, das Wirtschaftswunder,

der Mauerbau sowie der Mauerfall. Aus der DDR wurden neben den gesteuerten Propagandaliedern auch kritische Beiträge zur

dortigen Lebenssituation gebracht. Als Zugabe gab es 4 Kinderlieder aus der DDR, in der die heile Welt vorgeführt wurde.

Der Mix aus lustigen und besinnlichen, sowie bekannten und unbekannten Liedern ergab einen kurzweiligen Abend,

der mit viel Beifall quittiert wurde.

Text von G. Schade